Der prestigeträchtige Nürburgring Grand-Prix Kurs bildete den Austragungsort für das zweite Rennwochenende in der Corona-Ausnahmesaison 2020. Mit ehrgeizigen Zielen reiste die gesamte Mannschaft an, um Podium und Punkte einzuheimsen. Während sich Dominik Fugel neuer Tabellenführender nennen darf, beendete sein Teamkollege Mike Halder nach einem Fiasko mit der Rennleitung sein ADAC TCR Germany Engagement.
Im Freitagsqualifying kämpfte Stammfahrer Dominik Fugel (23, Chemnitz) zunächst mit einem kaputten Differential und später mit dem noch nicht zufriedenstellenden Setup, was ihm lediglich den zehnten Startplatz versprach. Eine Ausgangslage, die dem 23-Järigen ein eher schwierig werdendes Rennwochenende prophezeite. Teamkollege Mike Halder (24, Meßkirch) hingegen ergatterte die dritte Startposition für Lauf eins am Samstag.
Die
Odyssee am Folgetag: Dominik schaffte es nach einem soliden Start dem
ersten Rennunfall auszuweichen und die ersten Plätze gutzumachen. Als
erfahrender Rennpilot meisterte er das restliche Rennen mit Bravour und
wurde als Fünfter abgewinkt. Aufgrund der Gaststarter erhielt er
allerdings die Punkte des Drittplatzierten.
Dann folgte die Misere:
Mike Halder, der als Rennsieger abgewinkt wurde, schaltete im Parc Fermé
sicherheitsbedingt den Feuerlöscher ab, um keine unkontrollierte
Betätigung zu verursachen. Die Rennkommissare werteten dies als
Regelverstoß und disqualifizierten ihn. „In unseren Augen ist die Strafe
nicht gerechtfertigt“, kommentiert Dominik Fugel. „Eine Geldstrafe
hätte es auch getan. Eine Disqualifikation ist überzogen, zumal Mike
dadurch keinen Vorteil im Rennen hatte.“ Mike Halder zog die Reißleine
und beendete seine Teilnahme in der ADAC TCR Germany – im Verständnis
des gesamten Teams. Dominik Fugel erbte daraufhin die Punkte des
Zweitplatzierten als Schadensbegrenzung.
Tabellenführung und Juniorensieg – Der Rennsonntag zusammengefasst
Von Platz acht ging es für Dominik Fugel im zweiten Lauf am Sonntag ins Rennen. Nach einem gelungenen Start fand sich der Chemnitzer bereits vor der ersten Kurve auf Rang fünf wieder und kämpfte sich eifrig nach vorne. Ein bisschen Rennglück gehört immer dazu und so profitierte der Honda-Fahrer von einer Durchfahrtsstrafe und einem Ausfall seiner Konkurrenten, was ihm zum Drittbesten des Rennens machte. Die fleißig gesammelten Punkte am gesamten Wochenende machten ihn am Ende zum neuen Tabellenführer der ADAC TCR Germany.
Sein
kleiner Bruder – Marcel Fugel (19, Chemnitz) – der seit Sonntag der
neue Teamkollege von Dominik ist, wurde als Gesamtfünfter sogar Sieger
der Juniorenwertung. „Auch wenn es mit der Aktion um Mike ein eher
unschönes Wochenende war, freue ich mich über die
Meisterschaftsführung“, lautet Dominiks Resümee nach einem furiosen
Rennwochenende. „Ich hoffe, dass wir an diese Erfolge anknüpfen können.
So soll es weitergehen und Marcel wird bestimmt auch noch die Pace
finden, um die Juniorenwertung zu gewinnen.“
Zeit zum Verarbeiten
bleibt: Für Dominik und seinen neuen Teamkollegen Marcel geht es erst
Mitte September weiter – Mit Lauf fünf und sechs auf dem Hockenheimring
(18.-20.09.2020).
Über die WTCR und TCR
Die Tourenwagenweltmeisterschaft (ehemals WTCC) wird 2018 als WTCR mit Fahrzeugen nach dem TCR- Reglement ausgetragen. Daneben gibt es – sowohl in Europa als auch in Asien – zahlreiche nationale TCR- Serien, wodurch Gaststarts durch Fahrer aus anderen Ländern erleichtert werden.
Fotos: Petra Röhrig / Tanja Germann-Hörr von Germann-Sports
Text: Jennifer Falkner von Jensationel Motorsport Media