Starker Nebel und Regen sind in der Eifel keine Fremdworte. Doch dieses Rennwochenende auf dem Nürburgring hatte es in sich. Der Wetterdienst sprach Unwettermeldungen aus, um Zuschauer und Rennbeteiligte vor den heftigen Regenschauern und Windböen zu warnen. War das nicht eh schon zu schwierig genug, mussten Dominik Fugel und Mike Halder auch am Samstag wegen einer unverschuldeten Kollision resignieren.
„Das ganze Wochenende war zum Vergessen“, resümierte Dominik Fugel, der bereits am Donnerstag und Freitag erneut mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte und die beiden Trainings kaum nutzen konnte. Immerhin reichte es für den Chemnitzer im Qualifying für den Einzug ins Q2 und die achte Startposition für den ersten Rennlauf. Der war allerdings schneller vorbei als gedacht: Nach einem Dreher eines Konkurrenten vor ihm, wurde auch Fugel mit von der Strecke gekegelt. Das Rennen – vorzeitig beendet für den 22-Jährigen.
Auch Mike Halder blieb von den Startunfällen nicht verschont. Durfte er von Platz drei ins Rennen gehen, bekam er in der ersten Runde allerdings einen Schlag aufs Hinterrad: „Hari vor mir hat sich übel verbremst. Keine Ahnung, was der gemacht hat“, so seine Reaktion. Mit demolierten Honda kämpfte er mit stumpfen Waffen und wurde am Ende als 16. gewertet.
Sonntag wollte Dominik Fugel alles wissen: Den verkorksten Samstag hatte er bereits weggesteckt, als es auch im zweiten Lauf zur nächsten Katastrophe kam. Anfangs schien alles perfekt: „Ich bin von Platz drei ins Rennen gegangen und war nach der ersten Kurve Erster“, beschrieb Dominik. Dann setzte von jetzt auf gleich heftiger Regenschauer ein. Fugel reagierte schnell, kam als Erster zum Reifenwechsel an die Box. Doch seine Strategie sollte ihm zunichte gemacht werden. Als Zehnter reihte er sich wieder ein und fuhr noch weitere drei Runden, ehe das Rennen von der Rennleitung aufgrund des heftigen Regenfalls abgebrochen wurde. Die Positionen aus der vorletzten Runde wurde als Wertung herangezogen und Fugel damit nur als Zehnter gewertet. Eine Enttäuschung für den jungen Honda- Piloten, der diesmal doch alles richtig gemacht hatte!
Dafür hatte sein Teamkollege Mike Halder den Spaß seines Lebens: „Was für eine Gaudi! So viel Spaß in einem Rennen hatte ich schon lange nicht mehr!“ – Kaum war das Rennen freigegeben, kämpfte er sich in der ersten Kurve nach vorne durch und lieferte sich einige Duelle. Mit Einsetzen des Regens entschied sich der Schwabe im Gegensatz zu Fugel erstmal auf Slicks zu bleiben und weiter um Positionen zu kämpfen. Nach Rennabbruch wurde er als gesamt Vierter gewertet.
Ein Chaos-Rennen, das so schon lange keiner mehr gesehen hat. Manchmal entscheiden aber eben nicht nur der Fahrer und das Team, sondern auch Renn-und Regengott über Glück oder Leid. Abhaken und nach vorne schauen! Der nächste ADAC TCR Germany Lauf wird auf dem Hockenheimring Mitte September ausgetragen (13.-15.09.2019).
Über die WTCR und TCR
Die Tourenwagenweltmeisterschaft (ehemals WTCC) wird 2018 als WTCR mit Fahrzeugen nach dem TCR- Reglement ausgetragen. Daneben gibt es – sowohl in Europa als auch in Asien – zahlreiche nationale TCR- Serien, wodurch Gaststarts durch Fahrer aus anderen Ländern erleichtert werden.
Fotos: Tanja Germann-Hörr von Germann-Sports
Text: Jensationel Motorsport Media / Jennifer Falkner